4 – Insulinunverträglichkeit

Insulinunverträglichkeit !?!

Selten, aber nicht unmöglich

insulinunverträglichkeit

In den nächsten Monaten ging es mir mit dem Diabetes immer schlechter. Schleichend stellten sich immer mehr unerwünschte Nebenerscheinungen ein. Es traten sukzessive in den nächsten Monaten Nebenwirkungen mit dem Humaninsulin auf bis hin zu apathischen Zuständen und Gedächtnisverlust. Des Weiteren sind regelmäßig Herzrasen, erhebliche Schwindelgefühle, stundenlange Konzentrationsschwierigkeiten, eiskalte Hände wie bei einem Schock und Schwächegefühl, inneres Zittern und allgemeines Krankheitsgefühl aufgetreten. Ich hatte Kribbeln im Mund wie bei einer nachlassenden Betäubung beim Zahnarzt, unangenehmes Kribbeln im Gehirn, Ödeme unter den Augen, Kreislaufprobleme, an den Einstichstellen hatte ich häufig Hautreaktionen, die heftig juckten wie Mückenstiche. Ich war regelmäßig mehrere Stunden unfähig irgendetwas zu tun und musste mich hinlegen oder konnte an einigen Tagen der Woche gar nicht aus dem Bett.

Schlimm war auch der Verlust der rechtzeitigen Wahrnehmung von Hypoglykämien, das Humaninsulin, insbesondere das Bolusinsulin wirkte nicht zu den erwarteten Zeitpunkten, sondern unregelmäßig später oder früher oder gar nicht. Aufgrund dessen hatte ich mehrere unerwartete Unterzuckerungen während des Autofahrens, weshalb ich bis heute erhebliche Ängste beim Autofahren habe. Ich bekam Panikattacken und Ängste.

Unterzuckerungen bin ich durch das ständige Messen des Blutzuckers entgangen. Ich habe täglich mindestens 15mal, oft auch noch häufiger den Blutzucker kontrolliert. Einmal wirkte das Insulin, einmal nicht, manchmal wirkte es am nächsten Tag, manchmal gar nicht. Es war einfach unberechenbar geworden.

Ich konnte ausschließen, dass ich etwas falsch gemacht hatte, zum Beispiel Bewegung nicht einkalkuliert, die Insuline verwechselt, zu viel oder zu wenig Insulin zu den Mahlzeiten gespritzt. Ich war aufgrund der guten Schulung sicher, dass ich alles richtig in der Anwendung mit dem Insulin gemacht habe.

Aufgrund der unberechenbaren Wirkung des Bolusinsulins musste ich auch einmal die unangenehme Erfahrung einer Ketoazidose machen. Das ich nicht im Krankenhaus gelandet bin, habe ich den häufigen Blutzuckerkontrollen und wiederum der guten Schulung zu verdanken.

Anfangs dachte ich bezüglich der Nebenwirkungen als diese begannen, dass es sich um normale Erscheinungen handelt, die der Diabetes mellitus Typ 1 mit sich bringt. Als es jedoch zunehmend schlimmer und unerträglicher wurde, suchte ich im Internet, ob es Menschen mit Diabetes gibt, die ähnliche Probleme hatten.

Im Zeitverlauf stellte ich auch fest, dass ich insbesondere mit dem Bolusinsulin Actrapid nach der Injektion ca. 10 Minuten später Probleme hatte. Deshalb probierte ich in Abstimmung mit meinem Diabetologen einen anderen Hersteller von Humaninsulin, nämlich Huminsulin. Leider stellte sich dadurch keine Besserung ein. Auch mit dem Basal-Humaninsulin hatte ich Nebenwirkungen nach ca. 30 bis 60 Minuten, diese waren aber nicht so heftig wie die des Bolusinsulins. Ich erhöhte daher die Einheiten des Basisinsulins und habe das Bolusinsulin dann ganz weggelassen. So konnte ich am frühen Nachmittag, wenn die Wirkkurve des Basisinsulins am höchsten war, wenigstens etwas mit wenig Kohlehydraten essen. So lebte ich ca. 4 Monate nur mit Basisinsulin und Bewegung, damit ich auch Lebensmittel mit Kohlehydraten essen konnte.

Dass die Insulinunverträglichkeiten nicht von den im Insulin enthaltenen Nebenstoffen wie Konservierungsstoffe und Lösungsmitteln stammten, darauf deuteten die unberechenbare Wirkung des Humaninsulins und die weiteren sehr beeinträchtigenden mentalen Nebenwirkungen hin. Insulin wirkt auch im Gehirn, das Gehirn ist sogar sehr „gefrässig“ sozusagen. Es braucht Energie, um funktionieren zu können. Das bedeutet, dass das Insulin die Energie auch in die Gehirnzellen bringt. Dies könnte erklären (ich bin weder Mediziner noch Chemiker noch Biologe oder ähnliches), warum ich Nebenwirkungen wie apathische Zustände, Vergesslichkeit, erhebliche Konzentrationsstörungen, Kribbeln im Gehirn und ähnliches hatte.

Ich dachte, so ähnlich muss es sein, wenn man Alzheimer bekommt: Jeden Tag geht es einem ein kleines bisschen schlechter und man baut mental ganz langsam ab. Kurz gefasst: Man stirbt jeden Tag ein kleines Stückchen mehr.

Ich bin davon überzeugt, dass ich heute entweder dement wäre oder nicht mehr leben würde, wenn ich das Humaninsulin weiter verwendet hätte.

Im Internet habe ich dann nach einiger Zeit glücklicherweise eine Seite gefunden, die mir bezüglich der Insulinunverträglichkeit sehr weitergeholfen hat. Diese Webseite wird von Betroffenen betrieben, die ebenfalls mit den synthetischen Insulinen bis hin zum anaphylaktischen Schock Probleme haben. Diese Webseite kann ich sehr empfehlen bei unerklärlichen Nebenwirkungen mit den synthetischen Insulinen: http://www.modernes-tierisches-insulin.de

Nach dem ich diese Webseite gelesen hatte und mir die dort empfohlenen Bücher von Prof. Dr. Teuscher und das Buch mit den Erfahrungsberichten Betroffener gekauft und gelesen hatte, suchte ich das Gespräch mit meinem Diabetologen.

Bei den Büchern handelt es sich um:

In Beratung und Abstimmung mit meinem Diabetologen habe ich mich dann dazu entschieden, es mit Tier-Insulin (Schweineinsulin) zu versuchen. Seit April 2014  bis heute verwende ich es problemlos im Rahmen der sog. Intensivierten Therapie (ICT). In den letzten Quartalen konnte ich damit stets einen HbA1c innerhalb der Bandbreiten von 6,0 bis 6,5 erreichen. Ich habe keinerlei Nebenwirkungen und komme mit dem Schweineinsulin im Rahmen der ICT-Therapie bestens zurecht.

Insulin vom Schwein kann daher eine Alternative sein.

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